Der Sorte von Menschen, die sich mit ihrem potentiellen Opfern telefonisch in Verbindung setzt, um durch welche Masche auch immer an deren Vermögen zu kommen, wird nicht müde, ständig neue trickreiche Geschichten zu erfinden. Dabei lässt sich jede neu vorgetragene Story immer auf das gleiche Grundschema reduzieren: wie stelle ich meinem Opfer glaubhaft viel Geld in Aussicht. Ist das Vertrauen in einen potentiellen Gewinn auf Opferseite erst einmal erzeugt, stehen dort sozusagen die €-Zeichen übermächtig vor den Augen, wird auch der Rest von Vernunft zum Verstummen gebracht. Durch eine vom Täter gelenkte, geschickte Gesprächsführung wird das Opfer zu einem willenlosen und formbaren Werkzeug des Täters. Hier hilft nur Aufklärung und gesunder Menschenverstand, wie ein 34-jähriger aus St. Wendel erst gestern unter Beweis stellte. Er war seit einigen Wochen von mehreren ihm unbekannten Telefonnummern auf seinem Handy angerufen worden. Nahm er die Anrufe an, so meldete sich eine weibliche Stimme mit schweizer- oder österreichischem Dialekt und teilte mit, dass er in einem Gewinnausschreiben unter den letzten 20 sei. Er könne eine Weltreise, Tablets, ein Auto oder Bargeld gewinnen, müsse aber seine Kontodaten angeben. Natürlich hat dies der 34-jährige nicht gemacht und stets alle Telefonate vorzeitig beendet. Wer weiß, um welchen Betrag der Mann jetzt ansonsten ärmer wäre. Die Polizei rät, in vergleichbaren Fällen ähnlich zu handeln. Die Geschichten vom unverhofften Geldregen gehören ins Märchenreich. Wer unter dubiosem Vorwand angerufen wird, sollte dem Anrufer klar zu verstehen geben, dass er sich an die Polizei wenden wird und das Gespräch abbrechen. Niemand muss sich mit einem Fremden am Telefon unterhalten.

 

 

 

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CvD: Sven Herzog  Saarbrücken Trier