Friedrichsthal. Die Böller der Schützenbrüder Hauch gehören zum Glashüttenfest wie die Raketen zu Silvester. Ab und an gibt es aber noch einen, der nicht damit rechnet und ganz verdutzt ist, wenn der Fassanstich von derartigen Krachern übertönt wird. Direktor Bodo Wilhelmi von der Sparkasse hatte in diesem Jahr die Schirmherrschaft über das Glashüttenfest übernommen – zum Glück nahm ihn bei dieser Witterung niemand beim Wort! Sein Fassanstich verlief jedoch ganz professionell und jeder Hammerschlag saß.

Gemeinsam mit Bürgermeister Rolf Schultheis und dem Organisatoren-Team gelang es, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Beginn des Festes herzlich zu begrüßen und allen  Gästen wie Standbetreibern, ein frohes und unbeschwertes Fest zu wünschen.

Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnung durch die fetzigen Beiträge der Musikschule „Soundfabrik“, die seit einigen Monaten in Friedrichsthal ansässig ist. Über gut eine Stunde verstanden es deren Lehrkräfte mit Unterstützung ihrer talentierten Schülerinnen und Schüler, die Stimmung anzuheizen.

Letztlich hätte man am ersten Abend schon eine Heizung gut gebrauchen können, auch ein Dach über dem Kopf hätte Sinn gemacht. Leider gestaltete sich die Witterung wenig geeignet für Open-Air-Termine. Das schien aber einigen Hartgesottenen keine Probleme zu bereiten.

Wo sich ein Schirm fand, ein noch so kleines Dach ausgeklappt werden konnte, da standen die feierfröhlichen Friedrichsthaler und ihre Gäste bei einem kühlen Getränk zusammen. Und wenn schon die Tanzfläche unter Wasser stand, so war doch Gelegenheit gegeben, beschwingt an den zahlreichen Theken in Bewegung zu geraten.
Das mag aber auch dem musikalischen Angebot zu verdanken sein. Bis nach Mitternacht boten Edwin Donner und seine Bandmitglieder von „Free Dog’s“ echten Rocksound, der bei Jungen und Jung-Gebliebenen für Begeisterung sorgte.

Vereine und örtliche Gastronomen versorgten die gut gelaunten Gäste, keine Kehle blieb trocken und auch für den kleinen und größeren Hunger standen ausgezeichnete Angebote zur Verfügung.
Am Samstag ging es dann am frühen Nachmittag wieder weiter, für den Abend hatte sich Stefan Walzer mit seiner Band „Refresh“ angesagt. Mit rockigen Liedern der letzten drei Jahrzehnte bediente Walzer ein beliebtes Repertoire, die Kapriolen des Wettergottes konnten den arg heimgesuchten Gästen kaum die gute Stimmung vermiesen. Hier wirkten die Interpretation von Coverversionen beim feierwütigen Publikum wahre Wunder.  

Das Glashüttenfest ist vor Jahren als Ersatz für das über Jahrzehnte erfolgreich durchgeführte Stadtfest entwickelt worden. Nachdem dieses Fest eingestellt worden war, setzten sich Gewerbetreibende, Vereine und die Stadtverwaltung zusammen und brachten mit dem  Glashüttenfest etwas Neues und Zugkräftiges zuwege. Das „alte“ Stadtfest war schön und wird in der Erinnerung vieler bestimmt auch noch schöner werden, aber das „neue“ Glashüttenfest ist aus dem Schatten längst herausgetreten und wird auch witterungsbedingte Tiefschläge locker verkraften.

 

 

Foto: Stadt Friedrichsthal

 

 

CvD: Sven Herzog Saarbrücken Trier